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Wie steht es um deine Muskelregeneration?

Wenn du regelmäßig trainierst, solltest du dir diese Frage stellen.

Die Antworten darauf bekommst du in diesem Artikel.

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Marcel Tischner. Marcel beschäftigt sich bereits seit 7 Jahren mit Kraftsport und betreibt den Sport selbst. Seit 2 Jahren betreibt er zudem massagepistole-test.de. Dort testet er regelmäßig Massagepistolen und veröffentlicht hilfreiche Hintergrundartikel zu deren Anwendung. Durch das hierbei aufgebaute Wissen und seine Kenntnisse aus der Fitnesstrainer-Lizenz ist die Idee zu diesem Gastartikel rund um die Muskelregeneration entstanden. Mehr über Marcel.

Hartes Training alleine bringt keine Fortschritte.

Auch die Regeneration muss stimmen.

In den Ruhephasen wachsen die Muskeln und passen sich an die Belastungen des Sports an. Um das Maximum aus deinem Training herauszuholen, gebe ich dir in diesem Artikel 10 hilfreiche Tipps, mit denen du deine Muskelregeneration verbessern kannst.

Hintergrundwissen: Ablauf der Muskelregeneration

Um zu verstehen, warum die Regeneration so wichtig ist, möchte ich dir zunächst zeigen, was mit der Muskulatur nach dem Sport geschieht.

Während des Trainings beanspruchst du deine Muskeln mit hoher Intensität. Bei besonders starker Belastung entstehen kleine Risse in den Muskelfasern, was du bereits als Muskelkater kennst.

Nach dem Training sind die Muskeln entsprechend erschöpft. Sie brauchen eine Pause. Während dieser Zeit wächst der Muskel.

Gibst du dem Muskel jedoch zu wenig Regenerationszeit, ist das Gegenteil der Fall. Deine Leistung im nächsten Training nimmt ab und du riskierst einen Verlust von Muskulatur. Durch eine Optimierung der Regeneration, wie ich es dir in diesem Artikel zeige, kannst du die notwendige Trainingspause jedoch verringern.

Im Übrigen solltest du auch nicht zu spät wieder ins Training einsteigen. Dann stagniert dein Trainingslevel.

Bessere Muskelregeneration - Das Prinzip der Superkompensation
Bessere Muskelregeneration – Das Prinzip der Superkompensation

Stattdessen ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Wiederaufnahme des Sports genutzt werden und in dem das Muskelwachstum (Superkompensation) stattfindet. Dieser Zeitpunkt liegt, je nach Schwere des Trainings und der jeweiligen Muskelgruppe, häufig bei 48 bis 72 Stunden nach dem letzten Training.

#1 Ernährung anpassen

Wenn du Sport betreibst, ist die Ernährung ein Hauptfaktor für den Erfolg.

Die richtige Ernährung fördert sowohl unmittelbar nach dem Training als auch Tage danach die Muskelregeneration und Erholung der Leistungsfähigkeit. Ernährst du dich jedoch falsch, kann sich das ebenso negativ auf die Erholung auswirken. Das ist etwa der Fall, wenn du Alkohol zu dir nimmst, zu wenig Proteine konsumierst oder zu viel Zucker isst.

Stattdessen kannst du deine Regeneration über die Ernährung wie folgt optimieren:

  1. Hydrierung:
    Achte darauf, dass du den gesamten Tag ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst, bestenfalls in Form von Wasser. Besonders während und nach der sportlichen Betätigung ist der Bedarf an Flüssigkeit erhöht, da du sie in Form von Schweiß aussonderst. Ausreichend Hydrierung ist jedoch wichtig, um die Muskeln leistungsfähig zu halten und ihre Nährstoffzufuhr zu verbessern.
  2. Kurzkettige Kohlenhydrate nach dem Training:
    Studien haben gezeigt, dass kurzkettige Kohlenhydrate unmittelbar nach dem Sport die Regeneration unterstützen. Grund hierfür ist, dass sie die Glykogenspeicher auffüllen und die Muskulatur somit wieder schneller leistungsfähig machen. Wie viel Kohlenhydrate du dir zunehmen solltest, hängt vor allem von der Dauer und Intensität des Trainings ab. Als Richtwert gelten hier ca. 5 bis 8 g Kohlenhydrate pro kg Körpergewicht.
  3. Ausreichend Eiweiß:
    Proteine und die darin enthaltenen Aminosäuren sind die Bausteine der Muskulatur. Es ist daher wenig verwunderlich, dass etwa Bodybuilder für ihre Eiweiß-Shakes bekannt sind. Eine ausreichend hohe Proteinzufuhrt unterstützt die Muskelregeneration maßgeblich. Auch du kannst dir dies zunutze machen. Iss hierzu ausreichend Eiweiß (ca. 1,5 g bis 2 g pro kg Körpergewicht) über den Tag verteilt.

#2 Vitamine und Mikronährstoffe nicht vergessen

Bei der Ernährung für Sportler werden häufig insbesondere die Makronährstoffe hervorgehoben. Allerdings solltest du bei deiner Ernährung auch die Versorgung mit ausreichend Mikronährstoffen und Vitaminen beachten, etwa indem du ausreichend Obst und Gemüse isst.

In diesen Lebensmitteln stecken Vitamine und Enzyme, welche die Nährstoffaufnahme verbessern oder das Immunsystem stärken. Antioxidantien, welche etwa in Paprika, Karotten, Pilzen oder Nüssen vorkommen, reduzieren wiederum Entzündungsprozesse. Sie reduzieren außerdem Muskelschädigungen und reduzieren Schmerzen im Muskel (Muskelkater). Damit tragen Antioxidantien maßgeblich zur Muskelregeneration bei.

Diese Effekte konnten auch in Studien nachgewiesen werden. Etwa D A J Connolly et al. konnten bereits 2006 zeigen, dass Sauerkirschsaft, welcher reich an Antioxidantien ist, gegen Muskelkater vorbeugen kann.

#3 Ausreichend Schlaf

Genügend Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren für einen gesunden Lebensstil und eine gute Muskelregeneration. Während du schläfst, werden etwa diverse Wachstumshormone ausgeschüttet, die Stress- sowie Entzündungshormone werden gesenkt und die Glykogenspeicher werden gefüllt. Letzteres führt dazu, dass du im nächsten Workout wieder ausreichend Energie zur Verfügung hast.

Damit der Schlaf seine volle Wirkung erzielen kannst, solltest du darauf achten, ausreichend lang zu schlafen. Für einen Erwachsenen sind 7 bis 9 Stunden Schlaf täglich ein guter Richtwert. Der konkrete Schlafbedarf ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich.

Neben der Länge spielt auch die Qualität des Schlafs eine wichtige Rolle. Um beide Faktoren zu optimieren gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Alleine diese zu erklären, wäre einen eigenen Artikel wert. Zunächst einmal kannst du deinen Schlaf verbessern, indem du eine Routine für das Zu-Schlafen-Gehen entwickelst.

Guter Schlaf ist ein wichtiger Faktor für eine optimale Muskelregeneration.
Guter Schlaf ist ein wichtiger Faktor für eine optimale Muskelregeneration. Bild von Alexander auf Pixabay

Verzichte etwa in der Zeit vor dem Schlafen gehen auf die Nutzung des Handys und nimm keine zu großen Mahlzeiten mehr zu dir. Auch Koffein solltest du bereits einige Stunden vor dem Schlafen nicht mehr konsumieren. Setze stattdessen vor dem Schlafen auf entspannende Tätigkeiten, etwa das Lesen eines Buchs, Massagen oder die Verwendung einer Akkupressurmatte.

#4 Wärme zuführen

Wärme ist ein wahres Wundermittel, wenn es um die Muskelregeneration geht. Indem du deinen Muskeln mit einer Infrarotlampe, Sauna-Gängen, Dampfbädern, Heizkissen oder schlichtweg einer Dusche bzw. einem Bad Wärme zuführst, förderst du ihre Durchblutung. Das hat einerseits zur Folge, dass die Muskulatur besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, was der Regeneration zuträglich ist.

Zum anderen hilft die bessere Durchblutung bei der Entgiftung, da Stoffwechselprodukte besser abtransportiert werden. Etwa entzündliche Prozesse in der verletzten Muskulatur lassen sich somit lindern.

Nicht zu vergessen ist außerdem, dass Wärme gegen Verspannungen hilft, aber auch Schmerzen lindert. Beide Faktoren sind bei Muskelkater infolge eines anstrengenden Trainings wichtig für die Muskelregeneration. Die Schmerzlinderung bei Muskelkater durch Wärme konnte etwa in einer Meta-Analyse von 32 Studien ermittelt werden. Dabei konnte ein signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe sowohl innerhalb der 24 Stunden nach dem Training als auch darüber hinaus festgestellt werden.

#5 Wechseldusche

Einen Schritt weiter als die reine Zufuhr von Wärme geht eine Wechseldusche bzw. ein Wechselbad. Starte die Wechseldusche / das Wechselbad für etwa zwei Minuten mit warmem Wasser. Wie bereits beschrieben, fördert die Wärme die Durchblutung und die Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff, indem sie die Gefäße weitet.

Anschließend gibst du dir selbst etwa 30 bis 60 Sekunden einen Kälteschock. Starte hierbei mit zunächst mit einer moderaten Temperatur. Wenn du dich an das kühle Wasser gewöhnt hast, kannst du die nächsten Male Schritt für Schritt die Temperatur senken.

Das kalte Wasser sorgt dafür, dass du wach und fokussierter wirst. Auch ziehen sich aufgrund der Kälte die Gefäße zusammen. Schmerzen werden gelindert und Entzündungsprozesse verringert. Kälte direkt nach dem Training wirkt entsprechend positiv auf die Muskelregeneration und verringert den Muskelkater nach einer harten Sporteinheit. Nicht umsonst wird etwa in der Fußballnationalmannschaft die bekannte Eistonne genutzt.

Wiederhole den Wechsel zwischen warm und kalt drei Mal hintereinander. Achte jedoch darauf, dass du die Wechseldusche mit dem kalten Wasser beendest.

#6 Warm-Up und Cool-Down ins Training einbauen

Zu Beginn deines Trainings solltest du mit einem Warm-Up in Form von Aufwärmübungen und leichtem Ausdauertraining beginnen. Einerseits werden somit deine Muskeln sowie Bänder und Sehnen auf die Belastung vorbereitet. Auf der anderen Seite wird dein Kreislauf angekurbelt.

Wichtiger für die Regeneration ist jedoch ein Cool-Down. Indem du die Trainingsbelastung zum Ende schrittweise absenkst und nicht abrupt mit dem Sport aufhörst, signalisierst du deinem Körper, dass er in die Regenerationsphase übergehen kann. Somit kann die Muskelregeneration schneller einsetzen.

Auch kannst du Dehnübungen als Teil des Cool-Downs einbauen. Diese fördern ebenfalls die Regeneration.

#7 Mental entspannen

Kurzfristiger Stress, etwa wenn du unter Zeitdruck gerätst oder eine Wettkampfsituation erlebst, ist unproblematisch. Eher das Gegenteil ist der Fall: Es werden Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol freigesetzt. Das macht dich für den Moment konzentrier und du fühlst dich leistungsfähiger.

Dauerhafter Stress jedoch führt dazu, dass der Cortisolspiegel erhöht ist. Das Stresshormon wiederum sorgt dafür, dass die Ausschüttung von Testosteron gehemmt ist. Damit mangelt es deinem Körper an einem der wichtigsten Wachstumshormone für den Muskelaufbau. Hinzu kommt, dass erhöhtes Cortisol den Schlaf sabotiert und zu einer höheren Fetteinlagerung führt.

Nicht nur die körperliche Entspannung ist demnach wichtig für eine gute Regenerationsfähigkeit, sondern auch die mentale Entspannung. Wie du diese erreichen kannst, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Während einige etwa bei einem guten Buch entspannen können, bekommen andere auf einer Party den Kopf frei. Auch können Massagen oder Yoga bei der mentalen Entspannung helfen.

#8 Massagen nach dem Sport

Massagen führen nicht nur zur mentalen Entspannung, sondern haben auch physiologische Vorteile für die Muskelregeneration. Sie fördern die Durchblutung und lockern die Muskeln. Zudem reduzieren Massagen nachweislich Schmerzen in Form von Muskelkater.

Letzteres konnte etwa eine Studie an 45 gesunden, nicht-athletischen Frauen gezeigt werden. Hierbei haben sowohl Massagen als auch Vibrationstherapie direkt nach dem Training den wahrgenommenen Muskelkater deutlich verringern.

Diese Effekte kannst du selbst erzielen, indem du die trainierte Muskulatur nach dem Workout zum Beispiel mit einer Massagepistole oder einer Faszienrolle massierst.

Ist jedoch bereits Muskelkater vorhanden, solltest du die betroffenen Muskeln nicht massieren bzw. nur einer sehr leichten Massage unterziehen. Grund hierfür ist, dass eine intensive Massage die bereits verletzte Muskulatur zusätzlich belasten und die Regenerationsphase entsprechend sogar verlängern kann.

#9 Ausreichend Zeit für Regeneration und trainingsfreie Tage einplanen

In diesem Artikel habe ich dir bereits zahlreiche Tipps genannt, um die Muskelregeneration zu verbessern. Trotz allem kann es sein, dass sich die Muskeln bis zur nächsten Trainingseinheit nicht wieder vollständig regenerieren.

Auf einen starken Muskelkater solltest du dann nicht trainieren. Ist der Muskel immerhin fast vollständig regeneriert, kannst du auch einmal trainieren, wenn keine vollständige Regeneration erfolgt ist. Auf Dauer solltest du jedoch darauf achten, dass der Muskel vor dem Training nicht bereits geschwächt ist. Baue deshalb ausreichend trainingsfreie Tage zur Regeneration ein bzw. plane das Training bewusst so, dass sich die einzelnen Muskelgruppen ausreichend lange ausruhen können.

Lässt du einen Muskel immer wieder nicht vollständig regenerieren, wirst du im Training nicht mehr die volle Kraft abrufen können. Statt Muskeln aufzubauen, kann sogar Muskelmasse verloren werden. Außerdem steigt das Risiko auf eine Verletzung.

#10 Aktive Erholung durchführen

Trainingsfreie Tage müssen nicht zwingend ohne Bewegung verbracht werden. Stattdessen kannst du an den Tagen auf wenig intensiven, regenerationsfördernden Sport setzen. Dieser fördert die Durchblutung der Muskulatur, bringt den Kreislauf in Bewegung und hält die Muskeln beweglich. All das trägt positiv zur Erholung bei. Mögliche Aktivitäten, die sich hierzu eignen, sind etwa Yoga, Schwimmen, Spazieren oder Wandern.

Fazit – bessere Muskelregeneration

Zusammenfassend zeigt dieser Artikel, dass hartes Training allein nicht genug ist – die richtige Regeneration ist entscheidend. Die Erklärung des Muskelregenerationsprozesses verdeutlicht, warum Ruhephasen so essenziell sind, um Muskeln wachsen zu lassen und sich an sportliche Belastungen anzupassen.

10 Tipps für eine bessere Muskelregeneration nach dem Training
10 Tipps für eine bessere Muskelregeneration nach dem Training

Die 10 praktischen Tipps bieten eine Bandbreite von der passenden Ernährung über Vitamine bis hin zu Wärmeanwendungen und Wechselduschen. Dabei ist zu unterstreichen, dass mentale Entspannung und Massagen genauso wichtig sind wie physische Maßnahmen.

Abgerundet wird der Artikel mit dem Ratschlag, ausreichend Zeit für die Regeneration einzuplanen und bewusst trainingsfreie Tage zu integrieren. Nimm dir diesen Tipp zu Herzen! Auch weniger intensive Sportarten können sich gut für eine aktive Erholung eignen und dir dabei helfen, schneller zu regenerieren.

QuellenverzeichnisReferenzen und weiterführende Quellen für interessierte Leser

Studie zur Wirksamkeit einer Sauerkirschsaftmischung bei der Vorbeugung der Symptome von Muskelschäden: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16790484/

Meta-Analyse von 32 randomisierten kontrollierten Studien: Wärme- und Kältetherapie verringern Schmerzen bei Patienten mit verzögert auftretendem Muskelkater: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1466853X21000055?via%3Dihub

Studie zum Vergleich der Wirkung von Vibrationstherapie und Massage bei der Vorbeugung von verzögert auftretendem Muskelkater (Delayed Onset Muscle Soreness, DOMS): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3939523/

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Marcel Tischner
Marcel Tischner

Marcel Tischner beschäftigt sich bereits seit 7 Jahren mit Kraftsport und betreibt den Sport selbst. Seit 2 Jahren betreibt er zudem massagepistole-test.de. Dort testet er regelmäßig Massagepistolen und veröffentlicht hilfreiche Hintergrundartikel zu deren Anwendung. Durch das hierbei aufgebaute Wissen und seine Kenntnisse aus der Fitnesstrainer-Lizenz ist die Idee zu diesem Gastartikel rund um die Muskelregeneration entstanden.

    2 replies to "10 Tipps für eine bessere Muskelregeneration"

    • Adam Burdanowski Trener

      Leider vergessen viele Menschen im Fitnessstudio die Zeit, die unser Körper zur Regeneration braucht. Und das ist ein sehr wichtiges Thema. Diese Zusammenfassung in der Beschreibung gefällt mir, alles, was hier enthalten ist, ist wichtig.

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