Koordinatiionstraining
Koordinatiionstraining

Das Koordinationstraining hat verschiedene Ziele. Zum einen die Vermittlung breit angelegter Grundlagen, zum anderen das Schaffen von Voraussetzungen für Ausprägung und Vervollkommnung sportartübergreifender sowie sportartunspezifischer Fähigkeiten (d.h. generelle, bewegungsungebundene – es wird keine Zielbewegung trainiert – Kompetenzen gezielt verbessern) um dadurch ein sog. “Koordinatives Überpotential“ zu schaffen, das dazu befähigt auch koordinativ anspruchsvolle Aufgaben ökonomisch zu lösen. Werfen wir nun einen Blick auf die verschiednenen Formen der Koordination und wie ein Koordinationstraining innerhalb dieser unterschiedlichen Formen wie Gleichgewichtstraining, Reaktionstraining, etc. aussehen könnte:

 

[tab label=”Reaktion” first=”yes”]
Das Training der Reaktionsfähigkeit kann mit unterschiedlichen Signalarten (akustisch, taktil, optisch, etc.) und/oder durch unterschiedliche Arten der Bewegungsauführung erfolgen.[list icon=”sign-in”]

  • I. Signalart
  • II. Art Bewegungsausführung
    • unter Zeitdruck (einfach=Kinder liegen am Boden beim Klatschen loslaufen, komplex bei dreimal Klatschen andere Sachen machen)
    • unter Präzisionsdruck (Kinder laufen bei einmal Klatschen einem Seil entlang = einfach, komplex = Änderung der Bewegung bei mehrmaligem Klatschen)
    • unter Organisationsdruck (mehrere Aufgaben müssen hintereinander bewältigt werden, z.B. zusätzlich noch einen Ball fangen)
    • unter Belastungsdruck (Kinder mussten vorher z.B. Laufen mehrerer Runden; oder die Übung selbst wird einfach sehr oft ausgeübt)
    • unter Variabilitätsdruck (Variation des Bodens, oder Variation des Signals z.B. statt Klatschen, Pfeifen, oder Berühren)[/list]

[/tab]

[tab label=”Rhythmus”]
Training der Rhythmisierungsfähigkeit
Zum Beispiel eine Gruppe älterer Personen die in einem Rhythmus über eine Langbank laufen. Rhythmus = regelmäßige Abfolge von Mustern; Takt = äußere Vorgabe[list icon=”sign-in”]

  • unter Zeitdruck (das ganze so schnell wie möglich absolvieren)
  • unter Präzisionsdruck (wie exakt wird die vorgegebene Übung ausgeführt)
  • unter Organisationsdruck (Bälle fangen dabei, Bällen ausweichen dabei)
  • Belastungsdruck (Vorbelastung, oder mehrere Geräte aufstellen, bzw. Anzahl der Wiederholungen erhöhen)
  • Variabilitätsdruck (man variiert die Form der Hürden)[/list]

[/tab]

[tab label=”Gleichgewicht”]

Das Training der Gleichgewichtsfähigkeit kann nach dem Untergrund: labil, stabil, Bewegung: dynamisch, statisch und nach der Bewegungsart eingeteilt werden. Wir zeigen es hier anhand folgenden Beispiels: Kinder, die auf einer schaukeligen Unterlage balancieren. [list icon=”sign-in”]

  • unter Zeitdruck
    • statisch (stoppen, wie lange eine Person im Stande ist z.B. auf einem Bein zu stehen)
    • dynamisch (Kind auf Langbank vor- und rückwärts laufen lassen mit Zeitmessung)
  • unter Präzisionsdruck
    • statisch (stehe auf einer beweglichen Platte, Boden darf nicht berührt werden)
  • unter Organisationsdruck
    • zusätzlich noch Ball fangen, Kniebeugen machen
  • unter Belastungsdruck
    • vorher sind Sprints gemacht worden (=Vorbelastung), evtl. die Dauer steigern
  • unter Variabilitätsdruck
    • unterschiedliche Platten, unterschiedliche Geräte auf denen ich mich bewegen muss[/list]

[/tab]

[tab label=”Orientierung”]Das Training der Orientierungsfähigkeit ist abhängig von der Art der Info-Aufnahme (akustisch, optisch, etc.) und kann mit verschiedenen Drucksituationen trainiert werden.[list icon=”sign-in”]

  • unter Zeitdruck (Zeitmessung beim Laufen wo dazwischen aber Rollen gemacht werden)
  • unter Präzisionsdruck (die Rolle so exakt wie möglich zu machen z.B.)
  • unter Organisationsdruck bzw. Komplexitätsdruck (einen „Sinn“ ausschalten, z.B. Augen schließen)
  • Belastungsdruck (konditionelle Komplexität, welche Rolle muss durchgeführt werden)
  • Variabilitätsdruck (Bewegungsrichtung, Art des Bodens)[/list]

[/tab]

[tab label=”Differenzierung” last=”yes”]Das Training der Differenzierungsfähigkeit ist abhängig von der Bewegungsausführund, den Bewegungsparametern, dem motorischen Einsatz und dem Umfeld. Ein Beispiel: Kinder fahren einen Parcours mit Rollerskates:[list icon=”sign-in”]

  • unter Zeitdruck (Zeitmessung)
  • unter Präzisionsdruck (Hütchen muss aufgenommen werden und danach wieder abgestellt werden ohne dass man es vorher fallen lässt)
  • unter Organisationsdruck (es muss während des Fahrens irgendetwas balanciert oder transportiert werden)
  • unter Belastungsdruck (vorher Hockey gespielt; Dauer oder Intensität erhöhen)
  • unter Variabilitätsdruck (das Ganze rückwärts absolvieren)[/list]

[/tab]

Methodische Reihung im Koordinationstraining

1. Vereinfachte und standardisierte Bedingungen
2. Bekannte niedrig und hoch variable Bedingungen
3. Unbekannte niedrig und hoch variable Bedingungen

Weiterführende und verwendete Literatur zum Thema Koordinationstraining:

Mucha, E. (2005). Vorlesung Einführung in die Trainingswissenschaft. Wien: Sportuniversität Wien.

Weineck, J. (2004). Sportbiologie. 9. Auflage. Balingen: Spitta.

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