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Rückenschmerzen sind in den Industrienationen einer der meistgenannten Krankenstandsgründe.

In diesem Artikel erfährst du, was die 10 häufigsten Ursachen für deine Rückenschmerzen sind.

Außerdem bekommst du erste Tipps, was du für einen gesunden Rücken tun kannst.

Legen wir los!

Das ist der erste Artikel im Rahmen des Rückenschwerpunkts auf meinem Blog. Der Schwerpunkt läuft von Mitte November bis Mitte Dezember 2017. Du wirst in dieser Zeit viele interessante Artikel zum Thema Rückengesundheit zu lesen bekommen. Hier kannst du dich für meinen Newsletter anmelden, um in Zukunft keinen Artikel mehr zu verpassen.

Natürlich gibt es auch wieder coole Workouts – speziell für deinen Rücken – zum Nachmachen.

Ich habe den Schwerpunkt gesetzt, weil mich aktuell selbst Rückenschmerzen plagen und ich auch eine Rückenschul Einheit leite. So möchte ich einerseits meine Probleme lösen und andererseits dir dabei helfen, selbst wieder schmerzfrei zu werden. Beachte in diesem Zusammenhang bitte meine Hinweise.

Aber sehen wir uns zunächst einmal an, was die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen sind.

[dc]#[/dc][dc]1[/dc] Muskelverspannungen

Das ist ja spannend. 😉

Aber Scherz beiseite: Die Nummer eins unter den Ursachen für Rückenschmerzen haben ganz klar Muskelverspannungen inne.

Sie entstehen meist durch Fehlhaltungen: Gelenke werden nicht im gesamten Bewegungsausmaß bewegt, langes und häufiges Sitzen, etc. Können aber auch psychische Ursachen wie andauernden negativen Stress haben.

Schmerzen können leider immer mal wieder auftreten. Wichtig: Ursache abklären!
Schmerzen können leider immer mal wieder auftreten. Wichtig: Ursache abklären!

Letztendlich ist die Wirkweise ähnlich: Der Muskel hat einen erhöhten Tonus, hervorgerufen durch Reize des vegetativen Nervensystems – ist sozusagen hyperaktiv – und kann sich nicht mehr erholen. Dadurch wird der Stoffwechsel des Muskels verlangsamt, es kommt zu Sauerstoffmangel und einer gestörten Durchblutung. Es bilden sich Verhärtungen und Schmerzen entstehen. Ein Teufelskreis kann beginnen: Durch die Schmerzen werden wiederum vermeintlich schonende Körperhaltungen eingenommen und die Kaskade von Muskelverspannungen setzt sich fort.

Kommt dir das bekannt vor? 

Wenn Muskelverspannungen nach 7 Tagen nicht von selbst wieder verschwinden, solltest du dich von einem Arzt und/oder Physiotherapeuten durchchecken lassen.

Wichtig ist jedenfalls bei Verspannungen, sich davon nicht ins Bockshorn der Unbeweglichkeit jagen zu lassen, um keinen Teufelskreis entstehen zu lassen. Dann ist Ursachenforschung angesagt, die du am besten mit einem guten Physiotherapeuten betreibst. So kannst du den Ursachen der Verspannung auf den Grund gehen, Übungen für den Ausgleich suchen und Fehlhaltungen im Alltag abstellen.

[dc]#[/dc][dc]2[/dc] Hexenschuss

Ganz plötzlich auftretende Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule werden umgangssprachlich als Hexenschuss bezeichnet.

Der Mediziner sagt auch Lumbalgie dazu. Jedenfalls ist es ziemlich schmerzhaft und man kann sich teilweise kaum bewegen. Die Ursachen dafür können vielschichtig sein: Mal etwas falsch gehoben, eine Reizung von Bandscheiben, Kälte oder auch Wirbelverschiebungen. Dies führt dann zu reflexartigen Muskelverkrampfungen, die wiederum die zahlreichen Nerven im Lendenbereich reizen und so zu starker Schmerzübertragung führen.

Da eine Unterscheidung zwischen Hexenschuss und zum Beispiel Bandscheibenvorfall für den Laien sehr schwer ist, solltest du bei starken Schmerzen auf jeden Fall den Arzt aufsuchen. Beim klassischen Hexenschuss bessert sich die Beschwerdelage oft schon nach drei Tagen merklich wieder.

Hilfe verschafft auch Wärme und Entspannung.

[dc]#[/dc][dc]3[/dc] Ischias

Der Ischiasnerv ist sozusagen die Nerven-Autobahn, die vom Rückenmark in unsere Beine führt. Dabei passiert der Nerv natürlich auch unser Becken und muss dort teilweise auch an engen Stellen – zum Beispiel zwischen Muskeln und Knochen durch.

Jedenfalls macht sich eine Reizung des Ischias – besonders seiner Wurzeln im Lendenwirbelbereich – zum Beispiel durch Wirbelverschiebungen oder Bandscheibenvorfälle sehr schmerzhaft mit stechenden oder schneidenden Schmerzen, die vom unteren Rücken seitlich oder nach hinten ins Gesäß ausstrahlen, bemerkbar. Ein Kribbeln, Taubheitsgefühl bis hin zu Lähmungserscheinungen können begleitende Beschwerdebilder sein.

Vor allem, wenn Schmerzen sehr stark sind und/oder länger als drei Tage andauern: Unbedingt vom Arzt abklären lassen! Röntgen hilft dabei leider nicht immer, besser sind Kernspinaufnahmen, die auch Weichteile wie Bandscheiben darstellen können.

Gut tut bei Ischiasproblemen, sich am Rücken zu legen und ein zusammengerolltes Handtuch unter die Knie zu legen. Aber Vorsicht: Bewegung ist immer wichtig, also nicht zu lange ausruhen und der Ursache auf den Grund gehen.

[dc]#[/dc][dc]4[/dc] Bandscheibenvorfall

Bandscheiben sind als Stoßdämpfer zwischen unseren Wirbelkörpern angelegt. Sie sind mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt. Diese kann austreten, wenn die Bandscheiben nicht mit genügend Nährstoffen versorgt werden (ihr “Futter” besteht aus gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung) und so spröde und rissig werden.

Unsere Wirbelsäule ist ein Meisterwerk. Leider pflegen wir sie manchmal nicht richtig und Rückenschmerzen treten auf.
Unsere Wirbelsäule ist ein Meisterwerk. Leider pflegen wir sie manchmal nicht richtig und Rückenschmerzen treten auf.

Dabei wird dann medizinisch unterschieden, ob es sich noch um eine Vorwölbung handelt (Bandscheibe ist noch intakt) oder schon um einen Vorfall – hier tritt die Flüssigkeit bereits aus. Wobei: Ganz so einfach ist die Unterscheidung nicht und beides ist mit ordentlich Schmerzen verbunden, da die Bandscheibe bzw. ihr Inneres meist auf die umliegenden Nerven drückt.

Bandscheibenvorfälle sind problematisch, aber Gott sei dank relativ selten: Nur etwa 5 Prozent der Männer und 3,5 Prozent der Frauen haben tatsächlich einmal in ihrem Leben einen Bandscheibenvorfall. Meist entstehen sie durch geschwächte Muskeln, “unterernährte” Bandscheiben und unglückliche Dreh- und Beugebewegungen.

Rückenschmerzen bei Bandscheibenvorfällen sind oft durch ein akutes Stechen in der betroffenen Region und dumpfe Begleitschmerzen gekennzeichnet.

Bei heftigen Schmerzen und/oder Lähmung in der betroffenen Region unbedingt gleich zum Arzt und abklären lassen. Ansonsten hilft Wärme oder eine Stufenlagerung (Rückenlage, Beine in Hüfte und Knie 90 Grad anwinkeln, Unterschenkel hochlagern) bis zur weiteren Abklärung.

[dc]#[/dc][dc]5[/dc] Arthrose der Wirbelgelenke

Wusstest du, dass unsere Gelenke vor allem durch Bewegung ernährt werden? Jede Bewegung presst durch den dadurch entstehenden Druck die Nährlösung besser in den Knorpel – bei Entlastung fließt sie wieder zurück in die Kapsel und kann dort wieder neue Nährstoffe aufnehmen.

Das Problem: Wir bewegen uns leider fast alle zu wenig!

Daher können auch Gelenksarthrosen zunehmen: Unsere Gelenke sind sozusagen unterernährt, verkümmern und die Gelenksflächen beginnen, aneinander zu reiben, ohne ausreichend Puffer durch Flüssigkeit und Knorpel dazwischen. Das führt zu chronischen Reizungen, die wiederum unsere Knochen dazu anregen, weiter zu verknöchern, um Schmerzen und Entzündungen zu vermeiden. Das Problem dabei: Die Beweglichkeit leidet darunter und das betroffene Gelenk erstarrt zunehmend.

[quote author=”Franklin D. Roosevelt”]Bitte nicht um eine leichte Bürde – bitte um einen starken Rücken.[/quote]

Leider sind Arthrosen erst im fortgeschrittenen Stadium im Röntgenbild sichtbar. Daher ist auch die subjektive Beweglichkeit ein wichtiger Faktor. Leidest du zum Beispiel häufig an Morgensteifheit der Gelenke oder gibt es schon Arthrosefälle in deiner Familie, solltest du ein besonderes Augenmerk auf diese Ursache für Rückenschmerzen legen und durch ausreichend Bewegung und eine optimale Ernährung gegensteuern.

Was auch immer hilfreich ist: Körperfett abbauen und dadurch Gewicht reduzieren. Das entlastet die Gelenke auf Dauer enorm!

[dc]#[/dc][dc]6[/dc] Osteoporose

Ein problematischer Grund für Rückenschmerzen ist die Osteoporose. Sie kann auch die Wirbelkörper betreffen. Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um einen Knochenabbau. Die Knochendichte sinkt und Brüche sind so viel wahrscheinlicher. Hauptursache sind Fehlernährung (z.B. mit zu viel Fast Food und daher zu wenigen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Ballaststoffen, etc.) und – wiedereinmal – Bewegungsmangel.

Kommt dir schon bekannt vor, nicht wahr? Richtig fit für immer zu sein, hat also auch was Rückenschmerzen betrifft Vorteile. 😉

Schmerzen können durch Veränderungen der Knochenstruktur auftreten und erfordern jedenfalls eine Abklärung durch den Arzt. Vorbeugend hilft eine Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist. Wobei für den Aufbau von Vitamin D Bewegung im Freien bzw. in der Sonne noch weitaus mehr bringt als die Ernährung selbst. Also: Draußen trainieren und Osteoporose so gut wie abhaken!

[dc]#[/dc][dc]7[/dc] Akute Verletzungen

Nicht immer hängt alles von beleidigten Nerven oder kaputten Knochen ab.

Rückenschmerzen ausgelöst durch akute Verletzungen sollten vom Arzt abgeklärt werden.
Rückenschmerzen ausgelöst durch akute Verletzungen sollten vom Arzt abgeklärt werden.

Akute Verletzungen können natürlich ebenfalls Rückenschmerzen hervorrufen. Besonders häufig sind dabei im Rückenbereich Prellungen des Steißbeins am unteren Ende der Wirbelsäule und Zerrungen von Muskeln, Bändern oder Sehnen durch einen Sturz oder plötzliche, heftige Bewegungen. Auch das Schleudertrauma oder Peitschenschlag-Syndrom, ausgelöst zum Beispiel durch einen Autounfall, fällt in diese Kategorie.

Hier hilft Kälte gut über den ersten Schmerz hinweg und lässt das Gewebe wieder abschwellen. Bei starken Schmerzen unbedingt vom Arzt abklären lassen, ob nicht eine schwere Verletzung (z.B. Knochenbruch) vorliegt.

Ein gutes Warm Up und regelmäßiges Training auch im Bereich Mobility schützt dich weitestgehend vor diesen Problemen.

[dc]#[/dc][dc]8[/dc] Gelenkschäden

Gelenke können nicht nur von Arthrosen betroffen sein, sondern sich auch anderwärtig gegeneinander verschieben und so Probleme verursachen.

Ein Fixstarter dafür im Rückenbereich ist das Iliosakralgelenk: Das Gelenk zwischen Kreuzbein und Darmbein im Becken (jeweils links und rechts).

Hier können Erschütterungen, Beinlängendifferenz oder Verschleiß dazu führen, dass sich dieses relativ unbewegliche Gelenk gegeneinader verschiebt und so zu Schmerzen, Beckenschiefstand und anderen Rückenbeschwerden führt.

Menschen mit diesem Syndrom klagen oft über Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins und der Leiste oder beim Anlaufen.

Ebenso häufig kommt es zum Facettensyndrom: Hier erhöht sich durch eine verminderte Höhe der Bandscheiben (Flüssigkeitsverlust im Alter, Mangelernährung, etc.) der Druck auf diese Zwischenwirbelgelenke stark. Das kann zu Verkantungen, Abnutzungen, Schmerzen und Muskelverspannungen führen. Typisch sind diffus flächige Schmerzen, die durch Druck ausgelöst oder verstärkt werden.

Bei Verdacht darauf: Arzt aufsuchen und abklären lassen!

[dc]#[/dc][dc]9[/dc] Entwicklungsstörungen

Manchmal können angeborene Schäden zu Rückenschmerzen führen. Dazu zählt beispielsweise die Skoliose, das Wirbelgleiten und Morbus Scheuermann.

10 Prozent der deutschen Bevölkerung haben beispielsweise eine Beinlängendifferenz von einem Zentimeter. Diesen Unterschied muss die Wirbelsäule kompensieren: Es kommt zu Überdehnungen, Verkürzungen, Verspannungen und Überlastungen von Muskeln, Bändern, Sehnen, etc.

Skoliose

Auch eine Skoliose kann durch eine Beinlängendifferenz ausgelöst werden. Oft ist die Ursache aber nicht klar ausmachbar. Jedenfalls handelt es sich dabei um eine Seitkrümmung der Wirbelsäule, die oft im Wachstum bei etwa 2 bis 4 Prozent der Jugendlichen (Mädchen sind häufiger betroffen) auftritt. Starke Rückenschmerzen treten meist jedoch erst bei fortgeschrittenen Verkrümmungen auf.

Als Gegenmaßnahme bei leichten Formen hat sich ein Rückentraining bewährt. Auch regelmäßiges Schwimmen oder Rudern (bei richtiger Technik) können Abhilfe schaffen.

Wirbelgleiten

Wenn sich zwei Wirbel gegeneinander verschieben, spricht man von Wirbelgleiten. Manchmal wird dieses Problem gar nicht bemerkt, erst wenn der Wirbel auf einen Nerv drückt, kommt es zu teilweise starken Schmerzen. Eine starke, gut trainierte Rückenmuskulatur ist dagegen die beste Versicherung.

Morbus Scheuermann

Morbus Scheuermann tritt oft bei Jugendlichen auf: Meist kommt es zur Bildung von Keilwirbeln im Bereich der Brustwirbelsäule. Hier helfen vor allem den oberen Rücken stärkende Übungen, sofern noch keine oder wenige knöcherne Veränderungen vorliegen.

Bei starken Schmerzen gilt wie immer: Arzt aufsuchen und abklären!

[dc]#[/dc][dc]1[/dc][dc]0[/dc] Infektionen

Ein letzer Punkt, der zu Rückenschmerzen führen kann, aber selten auftritt: Infektionen.

Dabei können Bakterien oder Viren Entzündungen der Bandscheiben oder Wirbel auslösen. Entstehungsgrund kann zum Beispiel ein Zeckenbiss, fehlerhaft durchgeführte Injektionen oder eine Tuberkuloseerkrankungen sein.

Die Folge sind unerklärliche Schmerzen und daher gilt in jeden Fall: Mit dem Arzt abklären, die Ursache ausforschen und gezielt behandeln.

Das Rückenschmerzen Fazit

Rückenschmerzen sind unangenehm. Keine Frage.

In diesem Artikel hast du die Ursachen dafür kennen gelernt.

Denn eines ist auch klar: Nur wer die Ursachen kennt, kann das Übel an der Wurzel packen.

Wie du das machst, erfährst du in den nächsten Artikeln zum Thema Rückengesundheit. Dabei gibt es dann auch konkrete Übungen für dich – die du wie immer – mit deinem eigenen Körpergewicht durchführen kannst. Melde dich hier zum Newsletter an, um keinen Artikel mehr zu verpassen.

Wenn du ein gutes Buch zum Thema Rückengesundheit suchst, kann ich dir “Das Grönemeyer Rückentraining*” ans Herz legen. Ich habe es zu Hause und verwende es auch als Nachschlagewerk für meine Rückenschulen. Auch die hier im Artikel vorgestellten Top 10 Rückenbeschwerden stammen aus diesem Buch.

Welches Thema würde dich im Zusammenhang mit deiner Rückengesundheit am meisten interessieren? Hinterlasse einen Kommentar!

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Patrick J. Bauer
Patrick J. Bauer

Pat ist der Gründer und Hauptautor von 4yourfitness.com. Er ist Geschäftsführer eines Sportverbandes, Sportwissenschaftler, Dipl. Ernährungstrainer und Familienvater. Pat liebt Bodyweight Training und bloggt aus Leidenschaft um die Welt ein klein wenig fitter zu machen. Hier kannst du mehr über ihn erfahren.

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